Gleich ob jung oder alt, Single
oder Familie, immer mehr Menschen kehren anonymen Mietshäusern
und Wohnsiedlungen den Rücken zu. Sie planen und bauen
Wohnprojekte, bei denen das Miteinander im Vordergrund steht. Die
Bewohnerinnen und Bewohner in gemeinschaftlichen Wohnprojekten
unterscheiden sich zwar meist nach Alter, Geschlecht und sozialem
Status, aber sie haben ähnliche Vorstellungen von der Art des
(Zusammen-) Wohnens. Darüber hinaus sollte natürlich
innerhalb der Gruppe "die Chemie“ grundsätzlich
stimmen.
Gemeinschaftliche Wohnprojekte bestehen sowohl aus
abgeschlossenen Wohnungen (Miete und Eigentum), als auch aus
Räumen, die gemeinschaftlich genutzt werden. Meist gibt es
einen Gemeinschaftsraum mit Küchenzeile, in dem sich die
Hausgemeinschaft trifft, der aber auch für Familienfeiern
geeignet ist. Je nach Platzangebot und finanziellen Möglichkeiten
können auch Spielzimmer für Kinder, Gästeappartement,
Garten, Terrasse, Werkstatt oder Sauna zu den
Gemeinschaftseinrichtungen gehören.
Persönliche
Voraussetzungen Wer
in einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt leben möchte, sollte
sich für andere Menschen interessieren. Soziales Engagement,
Toleranz sowie Kompromissbereitschaft sind weitere wichtige
Eigenschaften. Auch die Fähigkeit, eine Balance zu finden
zwischen dem Miteinander und dem Alleinsein sollte bestehen.
Vier
Aspekte gemeinschaftlichen Wohnens
Selbstorganisation Die
Hausgemeinschaft entwickelt gemeinsam Leitgedanken, welche die
Vorstellungen der Mitglieder über das Zusammenleben
konkretisieren. Darüber hinaus entscheidet die Gemeinschaft
über die Verwaltung und die Organisation des Hauses. Die
Mitglieder übernehmen - je nach persönlichen Fähigkeiten
- notwendige Aufgaben z. B. im Garten. über die Aufnahme von
neuen Mitgliedern in die Hausgemeinschaft entscheidet die Gruppe
gemeinsam.
Solidarität Die
Hausgemeinschaft unterstützt und hilft sich gegenseitig im
Alltag je nach persönlichen Möglichkeiten. Dazu kann
Kinderbetreuung ebenso gehören, wie Besorgungen etc. Eine
dauerhafte Pflege von kranken Mitgliedern der Hausgemeinschaft
kann nicht erwartet werden. In die Wohnprojekte sind häufig
benachteiligte Gruppen wie behinderte und alte Menschen, Migranten
sowie Großfamilien integriert.
Verbindlichkeit Die
Gruppenmitglieder verpflichten sich, freiwillig übernommene
Aufgaben zuverlässig zu erfüllen. Wichtige Belange,
z.B. das Belegrecht, werden vertraglich
geregelt.
Nachhaltigkeit Die
Häuser werden in Niedrig-Energiebauweise sowie mit
umweltfreundlichen Baustoffen erstellt.
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 Gemeinschaftliches
Wohnen
 Gemeinschaftsraum
 Eigene
Wohnung - gemeinsames Dach
 Gemeinsam
feiern
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